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Mittwoch, 1. Mai 2019

109 Verletzte bei Kämpfen auf den Straßen in Venezuela und Nicolas Maduro´s Sieg


Gestern rief der sich selbst zum Präsidenten ernannte Putschist Juan Guaidó einen militärischen und Volksaufstand aus. Infolgedessen strömten Massen von Krawall-bereiter Menschen auf die Straßen und stießen zwangsläufig auf Sicherheitskräfte. 
Aufnahmen zeigen schwere Zusammenstöße, darunter auch, wie Guaidó-Anhänger von einem gepanzerten Fahrzeug überrollt werden.

Seit Monaten versucht der venezolanische Oppositionsführer und selbsternannte Putsch Präsident Juan Guaidó dem legitimen venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro die Macht zu entreißen. 
Bisher konnten er und seine Anhänger offenbar nicht hinreichend den breiten Druck aufbauen, um einen Umsturz in Venezuela zu erzwingen. – wie sie ihn wünschten –  Auch der internationale Druck, angeführt vom Sanktion´s-Regime und Milliarden von Beschlagnahmungen durch die USA, änderten an den Machtverhältnissen in Venezuela bisher nichts. 
Deshalb rief Juan Guaidó der illegitime Interims Präsident gestern die nächsten "Stufe" zur Einleitung des Umsturzes aus. 
Das Ende des "illegitimen Machthabers Nikolas Maduro" sei heute gekommen, erklärte er vor der Kamera, umgeben von bewaffneten, übergelaufenen Soldaten. Vor der Luftwaffenbasis La Carlota forderte er seine Unterstützer und das Militär auf, hinauszuziehen und die "Usurpation zu beenden". Die USA erklärten erneut umgehend, dass sie diesen Schritt Juan Guidós unterstützen.

In der Folge strömten Guaidós Anhänger – viele von ihnen bewaffnet und gewaltbereit – auf die Straßen. Es kam zu direkten Konfrontationen mit den Sicherheitskräften und den Anhängern des rechtmäßigen Präsidenten Nicolas Maduros. Schwere Krawalle beherrschten einige Straßen. Regierungsgegner warfen Steine, Molotowcocktails oder waren auch mit Macheten und Gewehren bewaffnet. Die Anhänger von Juan Guaidó beklagen wiederum, dass Nicolas Maduros Truppen scharf auf sie geschossen hätten und übermäßige Gewalt anwenden. Besonders vor der Militärbasis La Carlota in Caracas kam es zu Zusammenstößen, nachdem Juan Guaidó von dort zum militärischen und Volksaufstand aufgerufen hatte.



Die Videoaufnahmen zeigen Juan Guaidó-Anhänger, die für den Krawall hinaus gezogen sind. Einer liegt offenbar regungslos und stark blutend am Boden, während andere versuchten, ihm zu helfen. Es ist auch ein Mann zu sehen, der die Uniform der venezolanischen Nationalgarde trägt, darüber eine blaue Armbinde, die ihn als eindeutigen Überläufer und Unterstützer von Juan Guaidó kennzeichnen soll. Er ist mit einem Maschinengewehr bewaffnet.

Andere Aufnahmen, die ebenfalls vor der Militärbasis La Carlota entstanden sind, zeigen aufständische Juan Guaidó-Anhänger, die von gepanzerten Fahrzeugen überfahren werden. Der in China gefertigte gepanzerte VN-4 Personaltransporter (APC) fährt auf jene Demonstranten zu, die Steine und andere Gegenstände auf das Personal der venezolanischen Nationalgarde werfen. 

Es heißt, dass Menschenrechtsorganisationen berichtet haben, dass ca. 109 Personen bei den Zusammenstößen zwischen Juan Guaidó-Anhängern und den Sicherheitskräften verletzt wurden. Die meisten wurden Berichten zufolge von Pellets oder Gummigeschossen getroffen.

Oppositionsführer Juan Guaidó gibt den Machtkampf nicht auf. Maduro dagegen zeigt sich Siegessicher.

Bei einer neuen Kraftprobe zwischen dem selbst ernannten Interimspräsidenten Juan Guaidó und Staatschef Nicolás Maduro haben sich Regierungsgegner und staatliche Sicherheitskräfte in der venezolanischen Hauptstadt Caracas erneut heftige Auseinandersetzungen geliefert.

Demonstranten schleuderten am Dienstag Steine, Verkehrsschilder, und Brandsätze auf die Beamten. Angehörige der Nationalgarde feuerten mit Tränengas und Pellets oder Gummigeschossen in die Menge. Im Fernsehen war zu sehen, wie ein Panzerwagen in eine Menschengruppe raste.

Nach Angaben der Opposition wurden bei den Kämpfen mindestens 69 Menschen verletzt. Die meisten seien durch Pellets oder Gummigeschossen verwundet worden, schrieb der Bürgermeister der Oppositionshochburg Chacao, Gustavo Duque, am Dienstag auf Twitter. 



Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Foro Penal wurden im ganzen Land mindestens 83 Menschen bei Demonstrationen festgenommen.

Aufruf zur offenen Rebellion:

Zuvor hatte Guaidó einige Soldaten auf seine Seite gezogen und den Rest der Streitkräfte dazu aufgerufen, Präsident Maduro die Gefolgschaft aufzukündigen und sich der Opposition anzuschließen. "Maduro hat heute nicht mehr die Unterstützung der Streitkräfte", sagte Guaidó in einer Videobotschaft.

Abtrünnige Soldaten befreiten zudem den seit Jahren inhaftierten Oppositionsführer Leopoldo López aus dem Hausarrest. Der Gründer der Partei Voluntad Popular suchte mit seiner Frau und seiner Tochter zunächst in der chilenischen Botschaft Schutz und zog später in die diplomatische Vertretung Spaniens weiter.


Das Militär gilt als der entscheidende Faktor im Machtkampf. Juan Guaidó hat die Streitkräfte immer wieder dazu aufgerufen, die Seiten zu wechseln - bislang allerdings mit nur geringem Erfolg. 

Die Generäle haben wenig Interesse an einem Machtwechsel. Kleinere Aufstände einfacher Soldaten gegen Maduros Regierung wurden bereits mehrfach niedergeschlagen.

Präsident Maduro erklärte den Aufstand später für gescheitert. 
"Ich danke der Militärführung für den Mut bei der Verteidigung des Friedens", sagte er in einer Ansprache am Dienstagabend (Ortszeit). Nach seiner Darstellung wurden die Soldaten unter einem Vorwand zu einer Autobahn nahe dem Militärstützpunkt La Carlota gelockt worden. Als sie merkten, dass es sich um einen Coup der Opposition handelte, seien die meisten umgekehrt, sagte Nicolas Maduro. Gegen den harten Kern von etwa 20 abtrünnigen Soldaten ermittele nun die Generalstaatsanwaltschaft. 
"Diese Verräter werden ihr Schicksal noch kennen lernen", sagte Maduro.

Juan Guaidó droht die Verhaftung:

Tatsächlich gelang es der Opposition trotz des spektakulären Coups offenbar zunächst nicht, größere Truppenteile auf ihre Seite zu ziehen. 
Verteidigungsminister Vladimir Padrino gelobte Maduro die Treue und erklärte, alle Kasernen und Stützpunkte seien unter Kontrolle.


Auch die regierungstreuen Banden – sogenannte Colectivos – versprachen Nicolas Maduro ihre Unterstützung. "Es ist der Moment gekommen, in dem wir die Revolution mit Waffen verteidigen", sagte der Chef der Gruppe La Piedrita, Valentín Santana, in einem am Dienstag veröffentlichten Video und streckte ein Schnellfeuergewehr in die Kamera. "Wir werden unseren Präsidenten Nicolás Maduro verteidigen."

Verbündete beziehen Position:

Während auf den Straßen von Caracas mit harten Bandagen um die Macht gerungen wurde, brachten sich auf dem internationalen Parkett die Verbündeten in Stellung. Aus den USA, Europa und vielen lateinamerikanischen Staaten erhielt Juan Guaidó Unterstützung. Russland, die Türkei, Kuba und Bolivien hingegen stellten sich hinter dem legitimen Präsidenten Nicolas Maduro.

Agenten des militärischen Geheimdienstes Kubas sollen außerdem den Auftrag haben, die einfachen Soldaten der venezolanischen Streitkräfte zu kontrollieren und Aufstände und Verschwörungen bereits im Keim ersticken. Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Control Ciudadano sitzen in dem südamerikanischen Land 193 Militärs wegen politischer Vergehen in Haft.


Bundesaußenminister Heiko Maas hoffte angesichts der brenzligen Lage weiterhin auf eine friedliche Lösung. "Wir wollen nicht, dass es eine Entwicklung gibt, in der die Waffen sprechen", sagt er nach einem Treffen mit dem brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro. "Jetzt wird es erst einmal darum gehen, verantwortungsvoll zu handeln. Wir wollen das nicht militärisch lösen, sondern politisch. Nur das ist wirklich nachhaltig. Dazu können alle ihren Beitrag liefern."

Andere Aufnahmen, die ebenfalls vor der Militärbasis La Carlota entstanden sind, zeigen aufständische Juan Guaidó-Anhänger, die von gepanzerten Fahrzeugen überfahren werden

Noch immer ist unklar, wie viele Menschen verletzt worden sind, auch wenn am Boden unter dem 9-Tonnen-Fahrzeug liegende Demonstranten zu sehen sind.

Mehr zum Thema: #Live von der Militärbasis La Carlota in Caracas - Putschversuch in Venezuela!


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