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Samstag, 16. März 2019

Die Eskalation in Paris LIVE: #Gelbwesten protestieren in der 18. Woche in folge!

LIVE: #Gelbwesten protestieren in der 18. Woche in Folge in Paris


Die Aktivisten der Gelbwesten-Bewegung haben am 15.03.2019 für den morgigen Samstag den 16.03.2019 am allwöchentlichen 18. Akt der Proteste ein Ultimatum an Präsident Emmanuel Macron gestellt. Sie verlangen endlich die Umsetzung ihrer Forderungen. Der Ton in Richtung Regierung wird deutlich rauer.

Ultimatum an Macron:

Drei bekannte Repräsentanten der Gelbwesten-Bewegung, Eric Drouet, Maxime Nicolle und Priscilla Ludosky schlagen im Vorfeld der morgigen achtzehnten Kundgebung seit Mitte November einen schärferen Ton an. Morgen findet die Kundgebung unter dem Motto "Alle nach Paris für Akt 18" statt. Die drei Aktivisten wirken im Vorfeld fest entschlossen, nicht nachzugeben. Mehr noch: Auf der Facebook-Seite "Akt 18 – Ultimatum – Ganz Frankreich nach Paris" stellen die Gelbwestler dem Präsidenten ein Ultimatum und verlangen die Umsetzung ihrer Forderungen.


"Am Samstag müssen sie damit klar-kommen, sie werden die Folgen von 17 Wochen Verarsche zu spüren bekommen", schreiben die Aktivisten. Es fällt dabei auf, das die Tonlage deutlich schärfer wird. "Es ist mir scheißegal. [Ich werde den Leuten nicht mehr sagen]: "Bleib ruhig", warnt Maxime Nicolle in einem seiner Live-Streams. In einem weiteren Post spricht er davon, dass "was passieren wird, wird passieren". Und er fügt hinzu: "Ich werde nicht zur Gewaltlosigkeit aufrufen, ich werde nicht zur Gewalt aufrufen."

Mehr zum Thema - Neues Demonstrationsgesetz in Frankreich: Die Tricksereien des Monsieur Macron

Die bisher eher moderate Priscillia Ludosky wird von der französischen Tageszeitung Journal du Dimanche mit den Worten zitiert, sie sei bereit, "gewaltfreie, aber radikale, präzise, zielgerichtete Lösungen zu nutzen, um die erwartete volle Aufmerksamkeit zu erhalten." Auf YouTube gab Eric Drouet Ratschläge, wie man zu den Pariser Demonstrationen aus der Provinz kommt, und versicherte, dass die Polizei "die Aktionen schon vorausahne" und versuchen werde, Teilnehmer zu blockieren. Darüber hinaus wandte sich Eric Drouet direkt an den Präsidenten: "Macron, Du darfst misstrauisch sein." Drouet sagte einen sehr wichtigen Akt voraus und sprach anschließend von einer "nationalen Blockade".


Für die logistische Organisation der Teilnehmer aus der Provinz wurden mehrere Facebook-Seiten zur Organisation von Unterkünften oder Fahrgemeinschaften eingerichtet. Es wird offenbar auch zu einer Vereinigung verschiedener Demonstrationen kommen. Ein Solidaritätsmarsch gegen Polizeigewalt und eine Klima-Demonstration sollen sich morgen mit den Gelbwesten-Kundgebungen vereinen.


Hier ein Beispiel des Gewalt - Irrsinn der Polizei


Ein Wohnhaus ist in Paris bei Protesten der Gelbwesten in Flammen aufgegangen – eine Mutter und ihr Baby wurden gerettet. Das Feuer wurde nach Angaben von Innenminister Christophe Castaner vorsätzlich gelegt.
Das Feuer brach in einer Bank im Erdgeschoss des Haues in der Nähe der Prachtmeile Champs-Élysées aus und konnte sich dann ausbreiten, wie der Sender France 3 berichtete. Die Mutter und ihr Kind befanden sich den Angaben nach im zweiten Stock und wurden von Feuerwehrleuten in Sicherheit gebracht. "Die Personen, die diese Tat begangen haben, sind weder Demonstranten noch Randalierer, sie sind Mörder", erklärte der Innenminister Christof Castaner via Twitter.



Text in deutsch:

Die @PompiersParis und unsere Ordnungskräfte haben gerade alle Bewohner eines Gebäudes evakuiert, das absichtlich verbrannt wurde.
Das Feuer ist unter Kontrolle.

Die Personen, die dieses Gesetz gebrochen - begangen haben, sind weder Demonstranten noch Einbrecher: Sie sind Mörder.
Bei den Protesten der Gelbwesten ist es am Samstag wieder zu gewalttätigen Ausschreitungen in Frankreichs Hauptstadt gekommen. Auf den Champs-Élysées wurden Läden geplündert, Schaufenster zerschlagen und Autos angezündet.

Am Vormittag hatte Castaner erklärt, dass sich professionelle Randalierer unter die Demonstranten gemischt hätten. In den vergangenen Wochen hatte die Zahl der Demonstranten bei den Protesten gegen die Reformpolitik des französischen Präsidenten Emmanuel Macron laut Regierungsangaben immer weiter abgenommen.

Frankreich in der Kritik wegen exzessiver Gewalt gegen Demonstranten: 

Die Reaktion des französischen Staates auf die Proteste der sogenannten Gelbwesten ist mitunter überaus gewalttätig. Es gibt viele Verletzte durch Gummigeschosse und Schockgranaten. Viele Menschen haben Augen oder sogar ganze Hände verloren.


Die französische Regierung verweist auf das Recht der Polizei, sich vor gewalttätigen Demonstranten zu verteidigen. Doch sogar die UNO und der Europarat kritisieren die harte Vorgehensweise Macrons.



Brief an Macron: Führende französische Augenärzte fordern Verzicht auf Hartgummigeschosse



Die von der französischen Polizei verwendete Waffe LBD 40 sorgt in Frankreich für Angst und Schrecken. Nun forderten 35 führende Augenärzte von Präsident Emmanuel Macron, den Einsatz der Hartgummigeschosse einzustellen. Es gebe eine "Epidemie" an Augenverletzungen.



In einem Schreiben an den französischen Präsidenten fordern die Ärzte ein "Moratorium" für die Verwendung der Waffe LBD 40. Bei der Waffe handelt es sich um eine sogenannte nicht-tödliche Waffe mit einem Zielfernrohr, die Hartgummigeschosse verschießt. Die französische Polizei verwendet Hartgummigeschosse mit 40 mm Durchmesser. Deutsche Polizisten verwenden die Waffe ebenso wenig wie die von der französischen Polizei ebenfalls eingesetzten Tränengashandgranaten. In Frankreich sind beide Waffen zwar zugelassen, doch der Einsatz auf Kopfhöhe ist verboten.

Dennoch kommt es immer wieder zu Augen-Verletzungen von Demonstranten. 

Frankreich erlebe eine "Epidemie" von Augenverletzungen, schreiben die Augenärzte in ihrem Brief an Macron. Während die Proteste der Gelbwesten in die 17. Woche gehen, verstärkt sich die Debatte um übermäßige Polizeigewalt. Am Samstag veröffentlichte die französische Tageszeitung Journal du Dimanche das Schreiben der 35 führenden Augenärzte des Landes.  Zwar müssen Polizisten, die die Waffe einsetzen, mittlerweile eine Kamera am Körper tragen, doch hat sich nicht viel an der Situation geändert.

Viele Menschen riskierten, ihr Augenlicht zu verlieren, schreiben die Ärzte und weisen darauf hin, dass die aktuellen Entwicklungen kein Zufall seien, da die Geschosse mit großer Kraft flögen und oft ungenau abgeschossen würden. Der Brief, der ein "Moratorium" für die Verwendung der Geschosse fordert, wurde schon Anfang Februar an Macron geschickt, aber erst einen Monat später veröffentlicht, um sicherzustellen, dass der Empfänger die Nachricht erhält, so das Journal du Dimanche.

Die umstrittene Waffe bringt die französische Regierung zunehmend in Bedrängnis, da Berichte über Menschen, die durch den Einsatz ihre Augen verlieren, nicht abreißen. 



Mehr als 20 Demonstranten verloren ein Auge, fünf Hände wurden teilweise oder ganz abgerissen, und eine Person hat ihr Gehör durch eine mit TNT gefüllte GLI-F4-Blendgranate verloren. Der Rechtsstatus von Hartgummigeschossen wird von Menschenrechtsverbänden und Politikern in Frankreich wie auch im Ausland immer wieder in Frage gestellt. Anfang Februar weigerte sich das oberste französische Verwaltungsgericht jedoch, der Polizei den Einsatz der Waffen zu verbieten.

Am Mittwoch forderte die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, eine "vollständige Untersuchung" der übermäßigen Anwendung von Gewalt gegen die Gelbwesten durch Frankreichs Sicherheitsbehörden, und mahnte einen "respektvollen Dialog" an. Laut Regierungszahlen sind seit dem Ausbruch der Proteste im November über 2.000 Demonstranten und über 1.000 Polizisten verletzt worden.




LIVE: #Gelbwesten protestieren in der 
18. Woche in Folge in Paris


Frankreich: Regierung versucht Proteste zu kriminalisieren
„Wir haben keine Schlagstöcke und Tränengas“.

„Wir haben keine Schlagstöcke und Tränengas“. So antworten Aktivisten von Nui Debout auf den Versuch, sie mit der Gewalt auf Frankreichs Straßen in Verbindung zu bringen. Seit Wochen geht die Polizei massiv gegen Demonstrationen vor. Nach zwei Monaten sind unzählige Verletzte zu beklagen. Doch die französischen Medien beschuldigen die Demonstranten der Gewalt. Wie das Zusammenspiel von Polizei und Medien funktioniert, erklären Aktivisten im Gespräch mit RT Korrespondentin Anastasia Churkina. Professor Helene Clement-Pitiot diskutiert die Motivation der Hollande-Regierung, sich mit einem verhassten Gesetz endgültig unbeliebt zu machen. Sie vermutet, dass eigentlich die EU und die Merkel-Regierung den Sozialabbau erzwingen.



Anlässlich der 18. Woche der Gelbwesten-Proteste haben Demonstranten am Samstag auf den Champs-Elysées in Paris Geschäfte zerstört und teils niedergebrannt. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein.
Aufnahmen zeigen, wie wütende Gelbwesten Polizeifahrzeuge angreifen und versuchen deren Türen gewaltsam zu öffnen. 
Die 18. Demonstration der Gelbwesten fand am letzten Tag des dreimonatigen so genannten "landesweiten offenen Dialog" statt. Dieser wurde vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron einberufen, um mehrere innenpolitische Themen zu diskutieren. Das französische Staatsoberhaupt wollte die Initiative auch als "Große Debatte" verstanden wissen.
Die Schaufenster von Geschäften wie Nespresso, Hugo Boss und dem historischen französischen Restaurant Fouquet's wurden zerstört und die Innenräume teilweise geplündert.
Die Bewegung der Gelbwesten ist eine der größten in der jüngeren französischen Geschichte. Seit November 2018 finden jeden Samstag in zahlreichen Städten Frankreichs Demonstrationen statt.
Was als Protest gegen eine geplante Kraftstoff-steuer begann, hat sich inzwischen zu einer breiten Bewegung gegen die amtierende Regierung und die prekären sozialen Verhältnissen entwickelt. Mittlerweile wird lautstark auch der Rücktritt des amtierenden Präsidenten Emmanuel Macron gefordert.




Gelbwesten gegen Macron   ARTE  Doku


Sie halten ihn für einen Präsidenten der Reichen, fordern niedrigere Steuern und höhere Renten. Angeführt werden die "Gelben Westen" weder von der Opposition noch von Gewerkschaften. 
Wer steckt hinter der Bewegung?

Was anfangs nur ein spontaner Protest gegen hohe Spritpreise war, hat sich binnen kurzer Zeit zu einer Massenbewegung entwickelt: In Frankreich halten die „Gilets Jaunes“ das Land in Atem. Die „Gelben Westen“ sind zum Synonym geworden für die Wut über die Reformpolitik des französischen Präsidenten Macron und zu seiner bisher größten Herausforderung im Amt. Die Aufständischen werfen Macron vor, ein Repräsentant der Reichen zu sein und die Nöte der einfachen Bürger zu ignorieren.  Losgetreten wurde die Protestwelle von der Bretonin Jacline Mouraud. Eine Videonachricht bei Facebook, in der sie ihrem Zorn freien Lauf lässt, machte die 51-jährige Mutter von drei Kindern berühmt. Seitdem gilt Mouraud als eine Art Anführerin der Bewegung, sie tritt häufig in Talkshows auf und attackiert Politiker. 
Hinter den „Gilets Jaunes“ stecken weder Oppositionspolitiker noch Gewerkschafter, die Protestkundgebungen werden fast ausschließlich über das Internet organisiert. Die politischen Forderungen der Demonstranten: niedrigere Steuern, höhere Renten, mehr Mitsprache. Sie fühlen sich abgehängt von der Pariser Elite, sind frustriert und verzweifelt darüber, dass die Privilegierten des Landes für die Belastungen und Abstiegsängste der Mittelschicht vermeintlich kein Interesse zeigen.  „Re:“ hat Jacline Mouraud bei ihrem Kampf gegen Macron begleitet und spürt den Gründen der aufgestauten Empörung der Protestbewegung in Frankreich nach.


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