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Samstag, 2. März 2019

Liebe statt Hiebe: Europa #Gelb-westen und die Polizei!




Ein Demonstrant überreicht während einer Demonstration in Paris einem Bereitschaftspolizisten Blumen,
Frankreich, am 15. Dezember 2018.

Geht es um die Gelbwesten und die Polizei, drängen sich sofort Bilder gewaltsamer Zusammenstöße auf. In der bisherigen Berichterstattung geht völlig unter, dass es zwischen den Demonstranten und den Sicherheitskräften auch zu ganz anderen Begegnungen kommt.


Seit der ersten Kundgebung am 17. November 2018 in Paris kam es immer wieder zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen den Anhängern der Gelbwesten-Bewegung und Kräften der französischen Bereitschaftspolizei (CRS). Gegen Mitte Januar dieses Jahres belief sich die Zahl der Verletzten auf Seiten der Gelbwesten auf über 1.700. Bei den Demonstrationen kamen elf Menschen ums Leben. Auf der Gegenseite wurden über 1.000 Sicherheitskräfte verletzt. Wobei man anmerken muss, dass die Zahlen über die Verletzten, die von den Demonstranten genannt werden, selten mit denen des französischen Innenministeriums übereinstimmen und vice versa.

Doch es gab und gibt immer wieder Versuche der Gelbwesten, das spannungsgeladene Verhältnis zur Polizei zu beruhigen und zu deeskalieren. Einige Demonstranten fordern die CRS-Einheiten sogar regelmäßig dazu auf, "die Seiten zu wechseln". Leider schlagen sich diese Bemühungen selten in der Berichterstattung nieder. Das Bild der gewaltbereiten Gelbwesten dominiert. Dabei sind die friedlichen Momente auch dokumentiert. Hier einige dieser Szenen.

Dieses Video vom 24. November 2018 zum Beispiel zeigt, wie einige Gelbwesten in Montpellier der Polizei applaudieren und den Beamten die Hände schütteln:



Auch in diesem Video vom 1. Dezember 2018 aus Marseille hört man, wie die Menge der Demonstranten der Polizei applaudiert – die Sicherheitskräfte nehmen daraufhin ihre Helme ab:




Applaus gibt es auch hier in Paris am 1. Dezember 2018 - und sogar die Aufforderung "CRS avec nous!" ("CRS, schließ Dich uns an!"):




Diese zwei Bilder zeigen, wie ein Gelbwesten-Demonstrant dem Polizeichef von Roche-sur-Yon am 7. Dezember 2018 Blumen überreicht. Als symbolische Geste und um die Friedfertigkeit der Demonstranten zu unterstreichen:



Polizeichef von Roche-sur-Yon am 7. Dezember 2018
Hier helfen Gelbwesten der Polizei am 7. Dezember dabei, eine Schülerdemonstration in Carpentras im Zaum zu halten:



Einen ganz besonderen Moment hält dieses Video auf Twitter fest: Ein Polizist, bewaffnet mit den so gefürchteten Hardgummigeschossen, entdeckt am 15. Dezember in Paris eine Freundin auf Seiten der Gelbwesten, es kommt zu einer spontanen und herzlichen Begrüßung:




Auch hier gibt Körperkontakt der unerwarteten Art. Gelbwesten umarmen in Paris Polizisten – schließlich ist der 1. Januar, und man wünscht eine frohes neues Jahr:




Hier greift am 12. Januar 2019 eine Gelbwesten-Demonstrantin in Toulouse energisch durch und verhindert, dass die Polizei unnötig provoziert wird:



In diesem Twitter-Video gesteht ein Polizist aus Saintes am 6. Februar 2019: "Unsere ganzen Familien sind mit euch unterwegs!"




In diesem Twitter-Clip bekommt ein Polizist in Paris vor der Demonstration der Gelbwesten am 9. Februar eine Rose geschenkt. Er wirkt zwar nicht sehr glücklich darüber, aber immerhin wirft er sie nicht weg:

Und nicht zu vergessen: In einem Interview mit RT am 7. Dezember 2018 erklärte Alexandre Langlois, Generalsekretär der französischen Polizeigewerkschaft VIGI, dass die Ziele der Gelbwesten mit denen der Polizisten weitgehend übereinstimmen. Es gehe für beide darum, bis zum Ende des Monats über die Runden zu kommen:



Frankreich: Tränengas und Schockgranaten bei Protesten der Gelbwesten in Paris


Der Text dazu: HIER Klicken



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