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Sonntag, 24. Februar 2019

Lateinamerika: Maidan 2.0 - an Venezuelas Grenzen?


Die entscheidende Wende bei den Maidanprotesten in der ukrainischen Hauptstadt Kiew im Jahr 2014 kam mit dem Blutbad am 20. Februar, als Scharfschützen das Feuer auf Demonstranten und Polizisten eröffneten. An den Grenzen zu Venezuela spielen sich Szenen ab, die an die Vorgänge in Kiew erinnern.
In den Auseinandersetzungen an den Grenzen Venezuelas zu Kolumbien und Brasilien sind bereits erste Todesopfer zu beklagen. Mit Gewalt versuchen Unterstützer von Juan Guaidó, die von den USA organisierten Hilfslieferungen durch die Grenzblockaden zu bringen, die die venezolanische Armee errichtet hatte. Ein Benefizkonzert des Milliardärs Richard Bronson, Venezuela Aid Live, das auf der kolumbianischer Seite in der Nähe der Grenzstadt Cúcuta am Freitag stattfand, hat längst nicht so viele Menschen angelockt, wie offiziell erwartet wurde. Von den angegebenen 300.000 Besuchern fanden sich am Ende vielleicht zehn Prozent ein, wie der dort anwesende Journalist Dan Cohen mit seinen Bildern darlegte.




Nicht weit vom Standort des Konzerts spielten sich am Samstag dramatische Szenen ab, als zwei LKWs mit Hilfslieferungen auf der Grenzbrücke Francisco de Paula Santander in Flammen aufgingen. Umgehend wurden die Sicherheitskräfte Venezuelas dafür verantwortlich gemacht. Doch Videos von der Brücke zeigen, wie vor dem Brand von kolumbianischer Seite aus Benzin angeliefert wurde, um Molotov-Cocktails vorzubereiten. "Benzin ist angekommen!", rufen einige der Demonstranten.





Auf einem weiteren Video sieht man dann die vermummten Personen, wie sie mit Steinschleudern und Molotov-Cocktails bewaffnet unter der Brücke stehen, um die gefährlichen Brandsätze auf die Grenzpolizisten zu werfen, die in einiger Entfernung der Barrikaden stehen. Erst danach gingen die LKWs mit den Hilfslieferungen in Flammen auf.




In unmittelbarer Nähe der brennenden LKWs tauchte dann mindestens ein Mann auf, der ein Hemd mit dem typischen roten Kreuz der internationalen Hilfsorganisation trug. Aus welchem Grund er das tat, als Tarnung oder gutgemeinter Solidarität mit den Organisatoren dieser Hilfslieferung, ist nicht bekannt. Auf jeden Fall sah sich das Internationale Rote Kreuz dazu veranlasst, eine Verbindung zu diesem Vorfall abzustreiten und gleichzeitig darauf aufzurufen, solche Handlungen zu unterlassen. 




Für US-Außenminister Mike Pompeo reichten hingegen die Vorkommnisse vom Samstag aus, um sich über Twitter über den "kranken Tyrannen" (gemeint ist Präsident Nicolás Maduro) auszulassen und anzukündigen, dass die USA nun "etwas gegen jene unternehmen werden, die gegen eine friedliche Wiederherstellung der Demokratie in Venezuela sind".







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